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St. Moritz – Der berühmte Skiort im Engadin kann auch günstig

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Vor rund 20 Jahren kam der junge Mann aus Baden zum ersten Mal nach St. Moritz. Noch heute erinnert er sich gut an den Moment. Es war wenige Tage vor Weihnachten. Beinahe ehrfürchtig stapfte er durch den Schnee immer weiter den berühmten Bergort hoch durch die hell erleuchteten Gassen mit den liebevoll geschmückten Läden mit den Edelmarken. Ganz oben thronte das in hellem Licht strahlende Kulm Hotel, Treffpunkt und Residenz der Reichen und Schönen. Scheinbar unerreichbar für den Kleinen Mann.

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Der glamouröse Ruf eilte dem Schweizer Skiort weit voraus. Und Gunter Sachs, der lange in St. Moritz residierte, war schon damals sein Held. Der er übrigens nach seinem mutigen Abgang von dieser Welt noch ein Stück mehr geworden ist. Jahre sind vergangen und St. Moritz ist noch immer ein mondäner Skiort. Neue Gäste aus Osteuropa lernen die Graubündner Hochebene kennen und schätzen. Hier oben können nicht nur die meist blonden Frauen der Oligarchen mit ihrem kaum minder reichen Dunstkreis das leicht zugeflossene Vermögen ebenso leicht wieder los werden. In St. Moritz ist man wohl froh über die neuen Gäste. Denn sie gleichen den Rückgang der Italienischen und deutschen Urlauber aus. Zuletzt haben grade die Deutschen den als teures Pflaster verschrienen Nobelort eher gemieden.

Skipass für 35 Franken pro Tag

Tatsächlich bemüht sich St. Moritz aber auch breiten Gästegruppen attraktive Angebote zu machen. So bekommen Hotelgäste, die mindestens 2 Nächte in einem Haus in St. Moritz logieren, den Lift-Pass für 35 Franken pro Tag, ein Preis, mit dem nicht mal die Österreichischen Skigebiete mithalten können, Auch die Hotels selbst sind bemüht, neue und junge Gäste anzuziehen, in dem sie günstige Kombi-Angebote machen. Das gilt auch für das verbundene Pontresina. Wo der altehrwürdige Kronenhof, das Schwesterhotel des Kulm, mit Preiswürdigkeit und Freundlichkeit Punkten möchte. Auch das berühmte Kulm Hotel mit seiner langen Tradition möchte verstärkt junge Gäste ansprechen.

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Ein neues, großes und modernes Wellness Center soll dabei helfen. Die Blicke aus den Zimmern hinunter auf den See und die Berge gegenüber sind und bleiben unvergleichlich. Im riesigen Frühstückssaal weht der Geist der früheren Tage. Die glanzvollen Deckenleuchter erinnern noch heute an die Zeit, als das Kulm Hotel das erste Haus in St. Moritz mit elektrischer Beleuchtung war.

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Corvatsch by Night

Was neben neuen Angeboten bleibt, ist was St. Moritz schon immer ausgezeichnet hat: Die gesunde Luft in rund 1.500 Metern über dem Meer und einzigartige Bergwelt. Aus den weitläufigen und selten übervollen Skigebieten können die Gäste einen unglaublichen Blick über den Ort und den See genießen kann. Und oben im Corviglia Skigebiet gibt es zudem eine außergewöhnliche Skihütte auf 2.180 Metern Höhe mit ihrer unvergleichlichen Aussicht: Das „El Paradiso“. Hier hat Boris Becker mit seinen Gästen den Brunch nach seiner Hochzeit verbracht. Wenn das Personal in dieser noblen Skihütte einen Touch weniger hochnäsig wäre, wer sie der absolute Tipp. Wen dieses elitäre Gehabe nicht stört, der sollte sich die tollen Kuchen und das frisch Gegrillte nicht entgehen lassen, bevor er nach einem Gläschen Prosecco beschwingt zu Tale gleitet. Und wer das nötige „Kleingeld“ hat, darf sich dann im Kulm verwöhnen lassen. So wie einst die ersten Wintergäste aus England. Um sie zu ködern, war der erste Besitzer des Kulm, Johannes Badrutt, im Sommer 1864 persönlich nach England gefahren, um für sein Haus zu werben. Und so ging der engagierte Gastgeber schließlich eine Wette mit den britischen Sommerfrischlern ein. Er erzählte ihnen vom sonnigen und angenehmen Winter in St. Moritz und bot ihnen einen kostenlosen Aufenthalt bis in den Frühling, wenn ihnen das Klima nicht behagen sollte. In Anbetracht des kalten, nebligen und feuchten Winters zu Hause war dies für die Engländer unvorstellbar. Sie nahmen die Wette an und reisten braungebrannt und gut erholt wieder ab. Damit war der Grundstein für den Wintertourismus gelegt.

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Und mit der Zahl der Gäste nahmen auch die sportlichen Aktivitäten zu. Bald gab es Eisfelder zum Schlittschuhlaufen und Curling, der Bob Club wurde gegründet und der Cresta Run gebaut. „Wir sind stolz darauf, Ursprung dieser außergewöhnlichen Geschichte zu sein.“ erklärt Heinz E. Hunkeler, General Manager des Kulm Hotels heute. Und auch Hunkeler will neue Wege gehen. So werden im Hotel beispielsweise Opern aufgeführt, Jazzkonzerte angeboten und Gäste zur sogenannten „Private Corvatsch Night“ eingeladen, bei der die mehr als vier Kilometer lange Skipiste sowie eine Berghütte mit Musik, Fondue und Getränken einen Abend lang exklusiv für sie bereitsteht.

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