„Mauritius“ hat mächtig Klang. Mauritius wird nicht selten in einem Atemzug mit den Malediven, den Seychellen oder Bora-Bora genannt. Eine Luxus-Destination im indischen Ozean runde 1.800 Kilometer vor der Afrikanischen Küste in der Höhe von Tansania. Weit weg vom Rest der Welt. Perfekt für ein Hideaway. Perfekt für Honeymooner. Perfekt für den temporären Rückzug.
Wenn man erzählt, dass man nach Mauritius reist, leuchten die Augen. Vor Mit-Freude oder vor Mit-Neid? Bisweilen schwer zu unterscheiden. „Du musst ja Geld haben“, ist zu hören, wenn man ankündigt, nach Mauritius zu reisen. Aber so teuer, wie manche denken, ist Mauritius nicht. Nicht mehr. So kostet ein Direkt-Flug mit der Lufthansa-Tochter Eurowings oder Condor derzeit „nur“ runde 400 Euro. Für eine Strecke wohlgemerkt. Schnäppchenjäger dürften es noch günstiger schaffen. Zeit und lange Flüge sind das eigentliche Thema. Denn der Flug ins vermeintliche Paradies dauert etwas mehr als 11 Stunden. Wem das zu lang ist, dem empfehlen wir – etwa mit Emirates – über Dubai zu fliegen und dort 2 – 3 Tage einen Stopp zu machen, um die Metropole am Golf zu besuchen.
Auch wenn Dubai eine Art Kunstwelt geworden ist, gibt es hier viel zu erleben. Durch den Kurz-Aufenthalt in Dubai teilt sich der ansonsten lange Direktflug in zwei machbare 6 Stunden Flüge und der Urlaub wird auf ein zweites Ziel erweitert. Auch wer lieber eine Pauschalreise bucht, hat die Möglichkeit, den Flug in Dubai zu unterbrechen. TUI und andere Reiseveranstalter bieten hier ein reichhaltiges Angebot, aus dem man in Ruhe wählen kann. Unser Tipp: Informieren Sie sich doch zunächst im Internet vor und buchen Sie danach im Reisebüro ihres Vertrauens. Dann sind Sie auf der sicheren Seite für die bekanntlich wertvollsten Wochen des Jahres.
Uns hat es in den Süden von Mauritius gezogen. Nach Le Morne. Hier bietet das 4-Sterne Resort Rius Le Morne entspanntes Strandleben und eine kultivierte Küche. Allzu großen Luxus sollte man in den Zimmern indes nicht erwarten. Diese vor zwei Jahren von der TUI übernommene und dann renovierte Anlage liegt direkt am indischen Ozean. Von den meisten Zimmern ist es nur wenige Schritte zum türkis-blauen Meer. Wenn in Europa Sommer ist, sind die Tage auf Mauritius kurz, denn dort ist dann Winter. Aber auf Mauritius wird es auch im Winter nicht winterlich. Winter auf Mauritius bedeutet 24 – 26 Grad Lufttemperatur und etwa die gleiche Temperatur des Meerwassers. Dieses angenehme Klima macht es Europäern leicht, sich hier wohl zu fühlen. Dazu trägt auch der geringe Zeitunterschied gegenüber Europa bei. In der europäischen Sommerzeit zählen wir grade mal zwei Stunden Differenz. Da bleibt der Jetlag zum Glück aus.
Wer gerne wandert, wird den Winter auf Mauritius doppelt zu schätzen wissen. Und das ausgesprochen grüne, fruchtbare Eiland im indischen Ozeans bietet dazu zahlreiche Gelegenheiten. Wen es aufs Meer zieht, der kann hier mit Delphinen um die hoffnungslose Wette schwimmen. Kyte-Surfer finden hier was sie suchen: angenehme Wassertemperaturen, kräftigen Wind und herausfordernde Wellen. Wer im europäischen Winter nach Mauritius fliegt, der muss sich auf höhere Temperaturen über 30 Grad einstellen. Selbst das Wasser, so versichern es Einheimische, habe dann nahezu 30 Grad. Was als Kontrast zum nass-kalten Winter in Deutschland durchaus seinen Reiz haben kann.
Auch kulinarisch ist Mauritius eine Reise wert. Egal ob Sie Fisch bevorzugen oder zu Fleisch neigen. Auch Gemüsefans werden hier eine Reiche Auswahl finden. Auf Mauritius gibt es von allem reichlich. Frisch und ganz aus der Nähe. Wer Mangos mag, darf sich die perfekt-reifen Früchte dieser Insel nicht entgehen lassen. Neben dem Tourismus ist der Anbau von Zuckerrohr die Haupteinnahmequelle der Menschen. Aus ihm wird auch der berühmte Rum mit seinem sanften Aroma hergestellt. Klar oder über Jahre im Holzfass gereift ein Genuss. Probieren kann man die hochprozentige Köstlichkeit im Rahmen einer Besichtigung der nach wie vor handwerklichen Rum-Destillieren.
Auch wenn die Strände auf Mauritius nicht so strahlend weiß erscheinen, wie die auf den Seychellen oder auf den Malediven, Strandurlauber werden sich hier kaum beklagen. Allein die bisweilen scharfkantigen Reste der vor der Insel wachsenden Korallenriffs machen das Barfuß gehen oder den schuhlosen Lauf am Strand nicht wirklich empfehlenswert.
Unser Fazit: Mauritius lohnt sich und ist im Unterschied zu den Malediven auch ein Resort für Unternehmungslustige. Wer den reinen Strandurlaub sucht, dürfte auf den Malediven, Seychellen oder Bora-Bora besser aufgehoben sein. Der lange Flug kann durch einen Stopp-Over-Aufenthalt erträglicher gestaltet werden. Man kann ein zweites Ziel erkunden und die lange Flugzeit halbieren. Früher war Mauritius ein reines Luxus-Resort. Heute ist es durch günstige Flugpreise und attraktive Pauschalangebote auch für Normalos erschwinglich.