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„Projekt 140 km/h“: Österreich gibt Gas

Wer mit dem Auto in Urlaub fährt, kann ein Lied davon singen. In den europäischen Nachbarländern herrschen auf Autobahnen strikte Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wer sich nicht daran hält, wird ordentlich zur Kasse gebeten. Sogar ein Gefängnisaufenthalt für Raser ist möglich.

In Österreich gilt beispielsweise maximal 130 km/h auf Autobahnen. Doch damit ist jetzt Schluss – na gut, zumindest teilweise. Ab sofort darf auf Initiative von Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer auf Teilstrecken der Westautobahn in Niederösterreich und Oberösterreich 140 statt 130 km/h gefahren werden.

Ein Jahr lang, zu Testzwecken. „Autobahnen sind, das ist meine feste Überzeugung, gebaut worden, damit man zügig vorankommt. Nicht rast, sondern zügig vorankommt“, sagte Verkehrsminister Hofer im ORF-Fernsehen. Deshalb soll jetzt getestet werden, welche Auswirkungen die 10 km/h mehr haben.

Luftqualität, Lärm, Durchschnittsgeschwindigkeiten und Unfallzahlen sollen ermittelt werden. Nach einem Jahr soll dann entschieden werden, ob und auf welchen Strecken Tempo 140 dauerhaft erlaubt werden soll. Zur Not auch gegen den Willen der Bundesländer, berichtet „tagesschau.de“.

Das Pilotprojekt von Minister Hofer ist umstritten. Die Opposition ist geschlossen dagegen. Das Hauptargument: Tempo 140 werde keines der Probleme des modernen Autofahrens lösen. Außerdem wisse man jetzt schon auch ohne die Testphase, dass mehr Tempo auch mehr Probleme bedeute.

Der Verkehrsminister dagegen ist der Ansicht, dass viele Autofahrer auch jetzt schon schneller fahren und man mit Tempo 140 die Wirklichkeit abbilde. Außerdem hätten die Zeiten sich geändert: „Und es hat sich auch die Art und Weise, wie Autos gebaut werden, völlig verändert. Die Fahrzeuge sind sicherer geworden, die Autobahnen sind sicherer geworden. Wir haben dieses Tempolimit 130 seit Anfang der 1970er-Jahre. Ich glaube, es ist Zeit, zu schauen, ob es möglich ist, maßvoll anzupassen.“ mid