Der Trend zum Wohnen auf wenigen Quadratmetern kommt eigentlich aus Amerika. Dort sind die kleinen, oft mobilen „Eigenheime“ auf das Notwendige reduziert und als „Tiny Houses“ bekannt. Auch in Deutschland findet die „Tiny House“-Bewegung immer mehr Anhänger – und es gibt auch immer mehr Anbieter solcher Mini-Behausungen, wie etwa Wolfgang Huchler mit seinen Flex-Homes.
Wörtlich übersetzt bedeutet „Tiny House“ etwa soviel wie „winziges Haus“. In den USA wird der Begriff sowohl für Immobilien wie auch für Häuschen auf Rädern verwendet. In Deutschland versteht man unter einem „Tiny House“ üblicherweise eine auf einem Trailer aufgebaute und damit mobile Hütte.
In den USA mag das Leben in Tiny Houses noch halbwegs problemlos möglich sein, in Deutschland mit seiner überbordenden Bürokratie ist es hingegen nicht ganz so einfach, denn noch verhindern hierzulande Genehmigungs- und Bauvorschriften zumindest bei den immobilen Tiny Houses eine größere Verbreitung. Etwas anders sieht das bei den Häuschen auf Rädern aus: Sie müssen nur die Anforderungen der Zulassungsbehörden und der Straßenverkehrsordnung erfüllen.
Wolfgang Huchler aus Gutenzell im oberschwäbischen Landkreis Biberach fertigt seine Flex-Homes in unterschiedlichen Größen nach Kundenwunsch an. Wichtig ist ihm die Verwendung natürlicher und heimischer Baumaterialien. Auch für die Dämmung von Dach und Wänden greift er auf Holzfasern zurück, denn „ähnlich wie Zelte können sich auch Tiny Houses schnell aufheizen und abkühlen“. Selbst beim Boden verzichtet Gutenzeller auf Kunststoff und setzt auf Vollholz.
Eine möglichst leichte und zulassungsfähige Konstruktion zu schaffen sei „die größte Herausforderung beim Bau meines Tiny Houses“ gewesen, bekennt er. Anhänger und Aufbau durften gemeinsam nicht breiter als 255 Zentimeter und nicht höher als vier Meter werden. Alles zusammen darf nicht schwerer als 3,5 Tonnen sein, denn für höhere Gewichte gibt es fast nur noch Transporter oder Lkw als Zugwagen mit entsprechend hoher Anhängelast im Gespannbetrieb.
Das Modell „Gartenhaus“ beispielsweise ist 5,40 x 2,55 Meter groß, komplett gedämmt und mit zwei Sprossenfenstern, Glastür und Elektrik – also Steckdosen und Beleuchtung – ausgestattet. Ein Schlafbereich mit oder ohne Trennwand kann in die auf einem Zweiachs-Tandemhänger aufgebauten Hütte eingebaut werden. Für Wärme sorgt eine an der Decke montierte Infrarotheizung. Ab 19 500 Euro ist das Modell zu haben, für den Schlafbereich kommen weitere 1.000 Euro hinzu.
Mit 6,60 x 2,55 Meter markiert das „Gästehaus“ die mittlere Baureihe. Sie ist zusätzlich zum Gartenhaus mit Küche, Spüle, Zweiplatten-Keramik-Kochfeld, Wasseranschluss und Kompost-Toilette ausgestattet. So kann dieses Flex-Home als Gästezimmer, Ferienwohnung, Büro oder Wochenendhäuschen genutzt werden. Kostenpunkt: Ab rund 24.500 Euro, der Schlafbereich ist serienmäßig mit dabei.
Das Topmodell von Flex-Home stellt mit 7,20 x 2,55 Meter die „Luxus“-Variante mit seinen vier Fenstern zu Preisen ab rund 30.000 Euro dar. Für das Geld gibt es dann eine Komplettausstattung mit Wohn- und Schlafbereich, Küche, Wasseranschluss, Dusche und Kompost-Toilette.
Allen Modellen gemeinsam ist der Aufbau auf einem zweiachsigen Fahrgestell mit TÜV und Zulassung.
Als Boden kommt eine zwölf Millimeter starke Siebdruckplatte zum Einsatz, innen ist der Fußboden in Landhaus Fichte ausgeführt. Dazu gibt es eine zehn Zentimeter starke Holz-Gefachdämmung. Der Wohnaufbau selbst ist acht Zentimeter stark. Innen gibt es eine 13 Millimeter starke Fichte-Drei-Schicht-Platte, es folgt eine acht Zentimeter dicke Holz-Gefachdämmung, die Außenschalung ist in Nordischer Fichte sägerauh gehalten.
Optional sind die Fassaden im von Kunden gewünschter Farbe realisierbar. Außerdem gibt es auch Treppen mit Eingangspodest, Außenbeleuchtung oder zusätzliche Fenster sowie einen Anschluß für einen Holzofen-Kamin. ampnet
Fotos: Flex-Home