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Saalbach–Hinterglemm – Tourismus auf dem Schmugglerweg

IMG_9376Eigentlich wollten wir dieses Missgeschick für uns behalten. Doch wie sich später herausstellt, sind wir nicht die Ersten, die bei Fieberbrunn rechts Richtung Saalbach abbiegen, weil wir auf das Navigationssystem im Auto vertrauten. Pech nur, dass diese Route über den Berg führt und nach etlichen Kilometern irgendwo im Schnee endet. Denn im Winter ist diese Strecke ab dort schlicht gesperrt. Die holprige Fahrt über den schneebedeckten Schmugglerweg lässt den Atem stocken. Das Herz pochen. Die Hände feucht werden. Man fühlt sich in die Zeit der Schmuggler zurück versetzt, die diesen verbotenen Weg für ihre Geschäfte nutzten. Schon vor 1410 stand in Saalbach eine Kirche. Erzbischof Johannes Beckenschlager verlieh dem Ort 1489 Ort das Marktrecht.

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Zur leichteren Kontrolle der Landschaft im Zug der Verhinderung des Schmuggelns entstanden vier Wachtürme in Saalbach. Einer davon steht noch heute in der Ortsmitte von Saalbach, gleich neben der Kirche. Das lebhaft betriebene Schmuggeln war damals der wichtigste Nebenerwerb der bäuerlichen Bevölkerung.

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Trotzdem gehörten die Menschen in Saalbach bis ins 20. Jahrhundert zu den ärmsten im Land. Schicksal eines vergessenen Seitentals. Im Jahr 1898 geschieht dann Entscheidendes für Saalbach. Josef Wallner, Bauernknecht beim Reiterbauern in Vorderglemm, bringt die ersten Ski nach Saalbach. Er will in Saalbach sesshaft werden, die Gemeinde kann ihn aber wegen der Knappheit im Dorf und seiner großen Familie nicht aufnehmen. So verlässt Wallner Saalbach wieder und hinterlässt seinem Schwager, dem Thurnerbauer, die Ski. Ein Glücksfall, dass diese Ski in die Hände des damaligen Oberlehrers von Saalbach, Peter Höll, kommen. Denn er erkennt sofort, welche Bedeutung dieses Sportgerät erlangen könnte. 1901 nimmt Lehrer Ludwig Ramsauer die Idee des Oberlehrers auf, und bringt den Kindern das Skilaufen  bei. Die ersten Skibegeisterten kommen ins Dorf. 1904 haben die Saalbacher jedoch andere Sorgen, sie kämpfen um ihre Existenz, wollen keine Touristen beherbergen. Der Gemeindeausschuss lehnt noch 1906 die von den Lehrern vehement geforderte Aufnahme des Ortes Saalbach in das „Illustrierte Reisealbum München“ mit der Begründung ab, „dass wegen der herrschenden Armut der Bevölkerung kein Interesse für die Zuwanderung von Fremden bestünde“. Nach dem ersten Weltkrieg herrschte Hunger im Bergdorf. An Fremdenverkehr war nicht zu denken, die Gemeindeväter beschlossen das totale Aufenthaltsverbot für alle Fremden während der Sommermonate. „Umsonstesser“, wie man die Fremden nannte, wollte man nicht haben. Doch die Zeiten wurden besser und der Skitourismus begann.

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Im Winter 1924/25 werden in Saalbach-Hinterglemm bereits 800 Gästeübernachtungen gezählt. Die Straße nach Hinterglemm ist noch immer nur mit Sondergenehmigung befahrbar. Massenlager einfachster Art werden eingerichtet. Die alte Dorfschmiede wird zu einer Pension umgebaut. 1932 erhält Juliane Dschulnigg, Ehefrau des Bürgermeisters, die Konzession zur Führung einer Fremdenpension. Während des 2. Weltkriegs hatte man dann wieder andere Sorgen und die Gäste blieben aus. Nach Kriegsende kehrte Hans Dschulnigg, Sohn des Bürgermeisters, heim. Er hörte, dass in Mittersill eine Materialseilbahn der Amerikaner zum Verkauf stand. Aus dieser Seilbahn wollte Hans Dschulnigg einen Skilift bauen. Doch es fehlte zunächst das Geld für den Ankauf. Um den ersten Skilift zu finanzieren, begeisterte er risikofreudige Männer im Ort und gründete die Skiliftgesellschaft Saalbach. Am 17. Februar 1946 wurde dann der erste Ski-Lift am Südhang des Kohlmaiskopfes mit einer Länge von 1.800 Metern in Betrieb genommen. Und so bringt der einsetzende Fremdenverkehr, besonders im Winter, bald schon den nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung nach Saalbach.

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Aus dem armen Bergbauerndorf ist längst ein prosperierender, internationaler Fremdenverkehrsort geworden. Gemütliche Gasthöfe und trendige Bars prägen das Bild genauso wie alte Bauernhöfe neben schicken Hotels. Der Ort ist längst kein Geheimtipp mehr.

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Aus der einstigen Pension von Juliane Dschulnigg ist der mondäne Saalbacher Hof geworden. Ein modernes Hotel mit traditionellem Charakter. Mitten in Saalbach, direkt an der Fußgängerzone. Von hier sind es nur wenige Gehminuten, um alle drei Hauptseilbahnen des Skiortes mit dem direkten Einstieg in den Skizirkus zu erreichen. Die Berge um Saalbach zählen zu den bekanntesten Skigebieten der Österreichischen Alpen.

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Mit mehr als 200 Pistenkilometern, 55 Seilbahn- und Liftanlagen gehört der Saalbacher Ski-Zirkus heute zu den größten zusammenhängenden Skigebieten Österreichs. Von bestens präparierten schwarzen WM-Abfahrten über anspruchsvolle Buckelpisten bis hin zu weiten Carvingpisten und sanften Hängen ist für ambitionierte Könner ebenso die passende Strecke dabei, wie für weniger erfahrene Läufer. Skifahrer-Herzen schlagen hier höher. Acht Speicherteiche, 353 Schneekanonen und 108 Schnee-Lanzen sorgen für immer ausreichenden Schnee, auch wenn die Natur mal nicht mitspielt. Übrigens: Saalbach ist vom Landkreis Altötting aus auch „mautfrei“ in rund zwei Stunden zu erreichen.

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Unser Hoteltipp:

Der Saalbacher Hof

Einst von Juliane Dschulnigg als Pension geführt, ist das Vier-Sterne-Hotel heute eine außergewöhnliche Kombination aus Tradition und Moderne.

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2010 wurde das traditionsreiche Haus aus dem 16. Jahrhundert abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das alte Holz wurde im Wirtshaus wiederverwendet, wie auch der alte Kachelofen und etliche Antiquitäten.

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Im Felsenhallenbad mit Wasserfall, Whirlpool und Gegenstromanlage lässt sich über den Dächern von Saalbach hervorragend relaxen.

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Im 5-Elemente Speisesaal wird täglich ein 5 Gang Gourmet Diner serviert. Dabei achtet Küchenchef Anton Enzinger auf gesunde Ernährung und hohe Qualität der regionalen Zutaten. Die Kunstbegeisterung der Juniorchefin Isabella Dschulnigg ist im ganzen Haus zu spüren. Einmal im Jahr beherbergt sie Künstler für ein Symposium im Hotel.

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Im Altbau lässt sie „Freunde“ Zimmer auf unterschiedliche Weise neugestalten. Mit Tante Martina gestaltet sie das Bibliothekzimmer. Die günstigen „F³ – Freunde für Freunde-Zimmer“ gibt’s inklusiv Halbpension bereits ab 116 Euro.

Weitere Infos unter www.saalbacherhof.at

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