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Der Schwarzwälder Ulrich Heimann kocht im Kempinski Berchtesgaden

Der Schwarzwälder Ulrich Heimann kocht im Interconti Berchtesgaden

Seine Herkunft kann Sternekoch Ulrich Heimann nicht verleugnen. Nicht der Sprache wegen. Die verrät den Schwarzwälder nämlich nicht. Im Gegenteil. Der Spitzenkoch im Berchtesgadener Hotel Kempinski spricht astreines Hochdeutsch. In all den Jahren, die er in den besten Häusern unterwegs war, hat er gelernt, den badischen Singsang zu verbergen. Doch seine Heimatgefühle kann und möchte er nicht unterdrücken. “Meine Seele ist badisch geblieben“, sagt der 51Jährige. Und das spiegle sich auch auf den Tellern wieder. Kein Wunder. Denn seine Heimat, die Ortenau, ist bekannt für eine feine Küche. In Fischerbach im malerischen Kinzigtal ist Heimann als jüngstes von fünf Geschwistern aufgewachsen.

In der Geschichte haben das Elsass und Baden bekanntlich immer wieder ihre Zugehörigkeit zu Deutschland oder Frankreich gewechselt. Und so ist in Baden ein Teil des französischen Savoir-Vivre und damit auch der gepflegten Küche hängen geblieben.

Schon als kleiner Junge sei er an Mutter’s Rockzipfel gehangen.

Habe Genovéve Heimann in den Ochsen begleitet, wo sie in der Küche des Gasthauses wirkte. Der Umgang Lebensmitteln faszinierte Ulrich Heimann von klein auf. Doch seine Leidenschaft für das Kochen auch zum Beruf machen? Zunächst nicht. Nach der Schule entschied sich Ulrich Heimann nämlich für eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker. “Ich merkte aber bald, dass das nichts für mich ist“, schmunzelt  der Spitzenkoch heute. Und es kam, wie es kommen musste. Heimann bricht die  Ausbildung ab. Lernt Koch. Wo? Im Ochsen in Fischerbach natürlich. Wie soll es anders sein. Der Sohn des Ochsenwirts ist sein bester Schulfreund. So fühlt sich Heimann schnell zuhause.

Schaut man heute die Liste seiner Auszeichnungen an, so ist da alles von Hauben, über Kochlöffel bis zum Stern zu finden. Seit 2006 wurde seine Arbeit mit bemerkenswerter Konstanz alljährlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Koch zu werden scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein. „Es war mir unglaublich wichtig, dass meine Mutter meine Auszeichnungen noch mitbekommen hat“, erzählt Heimann. Zurückhaltend, fast schüchtern wirkt er Sterne-Koch. Zuviel Lob mag er nicht. Und am aktuellen Erfolg habe schließlich auch Thomas Walter, der zweite Küchenmeister im Berchtesgadener Hotel Kempinski seinen Anteil. Das soll nicht unerwähnt bleiben.

links Thomas Walter, der zweite Küchenmeister im Berchtesgadener Hotel Interconti

Doch zurück zum Lebenslauf  von Ulrich Heimann. Nach seiner Lehre bleibt er noch als Commis de Cuisine dem Gasthaus Ochsen treu, ehe er zur Bundeswehr ins Offizierskasino nach Köln abkommandiert wurde. Ab 1988 folgen verschiedene Stationen in Frankfurt und 1991 der Abschluss als Küchenmeister in München. Nach vielen Jahren in Hamburg, als Küchenchef der Sterne-Restaurants Seven Seas und Prinz Frederik Room im Hotel Abtei, hat Ulrich Heimann mit  Ehefrau Belinda und Tochter Laura – seiner ganzer Stolz – im Berchtesgadener Land eine neue Heimat gefunden. In jeder freien Minute zieht es Heimann – längst passionierter Bergsteiger – in die Berge.
hoch oben in freier Natur thront das Interconti Berchtesgaden

Sein ganz persönliches Lieblingsgericht? Gefüllte Kalbsbrust. Wichtiger noch als das „was“ ist Heimann aber das „wie“. Denn wie schon im Schwarzwald sind ihm frische regionale Produkte und kurze Wege ein Anliegen. Den Eigengeschmack der Produkte möchte er herausheben. Schnickschnack ist seine Sache nicht.

Viele Berühmtheiten waren hier schon zu Besuch und haben sich verewigt

Die Gäste im Restaurant „Le Ciel“ lieben diesen Stil und vertrauen auf die kontinuierlich hohe Leistung des Küchenchefs. Einem großen Publikum ist Ulrich Heimann im vergangenen Jahr bei der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner“ bekannt geworden. Als Undercover-Sternekoch schlüpfte er in die Rolle des Hobbykochs Sepp. „Das Lügen war nicht meins“, kommentiert er die Kochsendung heute, bei der es galt, den Profi unter den Köchen herauszufinden. Schließlich gewinnt er 5.000 Euro. Den Gewinn hat Heimann übrigens für zwei Projekte aus der Region Berchtesgaden zur Verfügung gestellt, die ihm sehr am Herzen liegen: Die „Bergrettung Berchtesgaden“ e.V. sowie „Berchtesgaden hilft“ e.V., ein Spendenverein zur direkten Unterstützung von Kindergärten, Schulen, Einrichtungen und hilfsbedürftiger Personen in der Region.

Die Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann und die Menschen hier haben es Heimann einfach angetan. Und hier darf er in bevorzugter Lage arbeiten. Vor dem mythischen Bergmassiv thront das 2005 eröffnete Kempinski (bis 2014 Interconti) Berchtesgaden, in dem das „Le Ciel“ und sein kreativer Kopf Ulrich Heimann die kulinarische Seele sind. Runde 1.000 Meter über dem Meer gelegen gehört das Haus zu den Hideaways, die seine Gäste angesichts ihrer einzigartigen Lage sofort in ihren Bann ziehen.

In seinem modernen Design mit den klaren Linien präsentiert sich das Hotel in seinem Innern. Hier zitieren edle Hölzer, Natursteine und warme Erdtöne die umliegende Natur. Großzügigkeit dominiert die Eingangshalle mit ihrer offenen Lobby, die durch eine hohe Natursteinwand aus Gneis von der Eingangshalle getrennt ist. Allen Zimmern und Suiten ist der unvergleichliche Panoramablick in die umliegende Bergwelt eigen. Von der unvergleichlichen Terrasse aus blickt man weit ins Tal und auf die gegenüber liegenden Almen. Kletterkurse, Paragliding, Canyoning, Rafting und Wandern bestimmen den Sommer. Im Winter locken Ski-und Snowboardabfahrten, Langlauf-Loipen und Winterwanderwege.

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